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Was sagt uns die Weinflasche über den Wein?

Was sagt die Wein-Flasche über den Inhalt? Kann man vom einen auf das andere schliessen? Wir unterhalten uns viel über den Inhalt der Weinflaschen. Aber kann uns die Flasche selbst durch ihre Form oder ihre Glasfarbe mehr erzählen über was wir trinken? Auch wenn es vermutlich das letzte ist, was bei der Getränkewahl Beachtung bekommt – die Glasflasche, die den Wein trägt hat einiges darüber zu erzählen, wie dieser produziert wurde. Hier eine kurze Einführung.

Was sagt uns die Form der Flasche über den Wein?

Der grösste Anteil der Weine landen in einer der 3 Flaschenformen: Bordeaux, Burgund oder Flûte. Ist nun die Form der Flasche relevant für den Wein oder einfach eine Präsentationshülle?

Weine, die historisch an eine spezifische Flasche gebunden sind, werden nach wie vor noch so verpackt: Bordeaux in Bordeaux, Burgund in Burgund und Deutsche Weissweine in einer Flute (auch Mosel, Alsace oder Hock Flasche genannt). Eine generelle Regel besagt, dass Traubensorten, die mit diesen Regionen verbunden sind, werden ebenso verpackt, auch wenn sie in anderen Regionen geerntet wurden. Das bedeutet, dass Du Merlot aus Chile und Napa Valley in den hoch-geschulterten Bordeaux-Flaschen, Pinot Noir von Oregon in der plump-bodigen Burgunder-Stil-flasche und Finger Lakes Riesling in einer hohen, schmalen Flute finden wirst.

Die drei Haupt-Flaschenformen für Wein von Links nach Rechts:
Burgunder, Flûte (auch bekannt als Moselflasche), Bordeaux.

Für Produzenten, die auf einen Blick so viel wie möglich kommunizieren möchten, macht die Kombination von der Sorte und der Flasche sicherlich Sinn. Aber bei so viel mehr unterschiedlich

Für Weinhersteller mit grossen Visionen und einem adäquaten Budget kann eine Spezialflasche passend sein. Auch wenn es keinen direkten Einfluss auf den Wein hat, sticht eine Spezialflasche im Ladenregal deutlich hervor. Nehmen wir als Beispiel Joseph Phelps „Insignia“, ein Weltklassewein aus dem Napa Valley und einer der gesuchtesten und gefeiertsten Weine Kaliforniens. Für diesen Wein bezahlt man hier rund 250 CHF. Mit den die Etikette umrahmenden Erhöhungen, dem eingestempelten Eichenblatt unterhalb der Schulter und innerhalb der Bodeneinbuchtung – diese Flasche schreit nach Geld und sein ikonisches Design sorgt für eine hohe Wiedererkennung, ohne das Etikett zu sehen.

Viele Winzer unterscheiden ihre Auswahl an Cuvées durch Abfüllung der besseren Weine in eine Spezialflasche. Die Individualsierung kann das Zeichen eines Spitzenproduktes oder einer Massenproduktion sein – manchmal beides.

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Wie werden eigentlich Weinflaschen produziert?

Flaschenglas wird hergestellt, in dem man Quarzsand (Siliciumdioxid) von Dünen, Soda (Natriumcarbonat) und Kalkstein zusammen erhitzt. Falls rezyklierte Flaschen verwendet werden, werden sie in Scherbenform beigegeben. Dies verringert nicht nur den Abfall, Scherben beschleunigen den Schmelzvorgang und kann eine beachtliche Menge Energie einsparen, da für die Flaschenproduktion durchaus Temperaturen von 1‘500°C erreicht werden können.

Woher stammen nun die Farben im Glas und kommen sie dem Wein zugute?

Farben werden kreiert in dem Mineralien wie Eisen und Kobalt beigefügt werden. Der klassische Farbton von Weinflaschen wird als “Antikgrün” bezeichnet und ist der mit Abstand beliebteste unter Weinproduzenten.
Grüne Flaschen unterstützen den Schutz von UV-Licht – braunes Glas, das standardmässig für Bierflaschen verwendet wird, kann mehr von diesen schädlichen Strahlen herausfiltern. Weshalb werden also nicht braune Flaschen für Wein verwendet? Gemäss einem Flaschenhersteller in Frankreich, reicht der Schutz der grünen Flasche vollauf für Wein.

Erhitzen und Formen des Glases

Natürlich gibt es Ausnahmen. Braune Glas-Flute-Flaschen werden bekanntlich für Weissweine aus bestimmten deutschen Regionen verwendet. Und Du wirst kaum Roséwein in einer anderen Flasche als einer transparenten finden, da die Weinfarbe zum Etikett gehört und signalisiert dem Käufer, dass der Wein jung getrunken werden soll.
Durch farbloses Glas werden kleine Fehler sichtbar, die in farbigen Gläsern verborgen bleiben. Vergleiche bei Deinem nächsten Ladenbesuch die «Haut» des Glases vom günstigsten und vom teuersten Roséwein. Die teuerste Flasche wird bestimmt eine wahrnehmbare Konsistenz und Brillianz aufweisen, während die günstigeren Exemplare je nach Lichtverhältnissen unterschiedlich scheinen.

Hat eine schwerere Flasche mehr als nur Gewicht?

Wein und Korken inklusive, wiegt eine Flasche Insigna 1,5 kg. Zum Vergleich: eine ungeöffnete Flasche Cabernet Sauvignon mittleren Preissegments wiegt 1,3 kg. Das ist ein riesiger Unterschied für Produzenten, wenn es beispielsweise um den Übersee-Versand eines Paletts geht.

Dickes Glas macht eine Flasche stärker, was wesentlich sein kann. Schaumwein benötigt dies aufgrund seines Drucks innerhalb der Flasche. Dickeres Glas ist auch massgebend für die Verstärkung bei grossformatigen Flaschen mit einem höheren Gewicht aufgrund des höheren Weinvolumens. Bei stillem Wein wird dickeres Glas verwendet um massiv und luxuriös zu wirken. Von hochpreisigen Prestige-Weinen wird eine gewichtigere Verpackung erwartet.

Fazit

Was sagt nun die Wein-Flasche über den Wein-Inhalt? Es ist nicht ungewöhnlich für eine Marke, mehr für ein Glas auszugeben, um den Konsumenten-Erwartungen zu entsprechen. Es ist klar, dass die zusätzlichen Kosten für Produktion und Versand in die Gesamtkosten für den Wein eingerechnet werden.

Wozu dient die Delle im Flaschenboden?

Die Delle im Flaschenboden verkompliziert und verteuert eigentlich die Flaschenproduktion – es muss also einen guten Grund für dieses Detail geben.
Schaumweinflaschen haben ein Druck von 1 bis 8 Bar und durch die Wölbung wird der Druck auf die ganze Flasche verteilt. Wäre der Boden Flach, würde der Druck auf die runde Fläche wirken und der Boden könnte herausbrechen.

Und beim Wein?

Bei der Verkorkung entsteht ein sehr hoher Verschliessdruck und die Delle hat dieselbe Aufgabe wie beim Schaumwein. Ausserdem kann sich das Depot (der Weinsatz) bei Weinen, die lange gelagert werden, in der Rille der Delle sammeln. Dadurch werden die Ablagerungen beim Einschenken nicht aufgewühlt

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